SV Merkur Oelsnitz – ESV Lok Zwickau 0:1 (0:0)
Das Spitzenspiel in der Fußball-Landesklasse am 18. Spieltag zwischen dem Tabellenvierten Merkur Oelsnitz und dem Tabellenführer Lok Zwickau wurde seinen Namen vollauf gerecht und dazu passte auch die ausgezeichnete Leistung von Schiedsrichter Jens Kreißl aus Penig. Die nur 145 Zuschauer sahen bei bestem Wetter ein Spiel mit viel Tempo und gelungenen Spielzügen auf beiden Seiten. Als sich alle schon auf ein leistungsgerechtes 0:0 einstellten, schlug der Zwickauer Torjäger Neuper in der dritten Nachspielminute eiskalt zu. Die Partie begann mit einer Abtastphase, in der zwei Distanzschüsse von Krämer Merkur-Keeper Daniel Thoß vor keine größere Probleme stellte. Danach kam auch der Gastgeber zu seinen Torabschlüssen. Ein strammer Schuss von Jakob Strobel ging über das Tor und Andreas Knoll scheiterte nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Manolo Pieschel am Zwickauer Torhüter Zimmermann. Die Gäste traten wie ein Spitzenreiter auf und hatten über weite Strecken mehr Spielanteile und die reifere Spielanlage, Merkur dafür die größte Torchance. Nach einer Knoll-Ecke sprang der Kopfball von Manuel Strobel von der Lattenunterkante wieder ins Spielfeld zurück (24.). Nachdem Thoß noch einen Oelschlegel- Schuss entschärfte, ging es torlos in die Pause. Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Tempo hoch und beide Mannschaften spielten auf Sieg. Ein Knoll-Schuss ging knapp am langen Pfosten vorbei und ein weiterer scheiterte am Lok-Torhüter, der auch bei Dustin Wittig auf dem Posten war. Die Eisenbahner blieben aber auch immer gefährlich und schienen angetrieben von Co-Trainer Quade in der letzten viertel Stunde die größeren Kraftreserven zu haben. Die Abwehr von Merkur verteidigte mit viel Einsatz und hielt dem Druck stand, bis eben in dieser entscheidenden Minute. Nach einem weiten Ball aus der eigenen Hälfte verlor die Hintermannschaft die Orientierung und Neuper zeigte mit einem klasse Heber über den heraus eilenden Thoß seinen Torinstinkt. Der Oelsnitzer Trainer Kenny Häußler war auf der einen Seite enttäuscht, konnte aber auch mit der couragierten Leistung seiner Mannschaft mehr als zufrieden sein: “Ich kann heute niemanden einen Vorwurf machen. Wir haben gegen ein Top-Team sehr gut dagegen gehalten, aber die späten Gegentore nerven gewaltig.” Seinem Gegenüber Silvio Herbst war die pure Erleichterung anzusehen: “Es war das erwartet intensive Spiel gegen einen guten Gegner. Auch wenn der Sieg auf Grund des Zeitpunktes auf der einen Seite glücklich war, auf der anderen Seite war er nicht unverdient, da wir in der Schlussphase die drei Punkte mehr wollten.” (stwi)
Bild (J. Geigenmüller): Manolo Pieschel am Ball wirkte am Anfang etwas übermotiviert, war aber ansonsten mit Andreas Knoll wieder ein Aktivposten seiner Mannschaft.
#sogehtsächsisch