Der Grand Prix von Deutschland im griechisch-römischen Stil, der am vergangenen Wochenende in Dortmund ausgetragen wurde, ist Geschichte. 102 Ringer aus 16 Nationen stellten sich einen Monat vor den Weltmeisterschaften der Konkurrenz. Für die deutschen Griechisch-Römisch-Ringer um Bundestrainer Michael Carl galt dieses Turnier als Nominierungskriterium für die Besetzung des WM-Teams.
Erik Löser und Anton Vieweg, die beide beim Bundesligateam des AV Germania Markneukirchen um Punkte kämpfen, strahlten übers ganze Gesicht, als sie beim Grand Prix von Deutschland auf das Siegerpodium stiegen und die Ehrenpreise für den 3. Platz in ihrem Klassement entgegen nahmen.
Anton Vieweg zeigte sich von seiner besten Seite, der Youngster aus dem erzgebirgischen Lugau bezwang in der Vorrunde den international erfahrenen Peter Öhler und sorgte damit für eine riesen Überraschung. Im Halbfinale unterlag Vieweg dann allerdings gegen den WM-Fünften des Vorjahres Alex Kessidis (SWE), der 2020 in Rom (ITA) EM-Bronze gewann, holte sich mit einer taktischen Leistung gegen den Ukrainer Valentyn Schkliarenko die Bronzemedaille.
Erik Löser hatte gleich im ersten Duell mit dem Burghauser Roland Schwarz den Vize-Europameister von 2019 vor der Brust, dem er beim 1:5 ordentlich Paroli bot. Schwarz kämpfte sich ins Finale, damit stand Löser bereits im Kampf um Bronze, den er gegen Pascal Eisele nicht bestreiten musste, da sich der Europameister von 2016 am Vortag verletzt hatte.
Damit dürften sich Anton Vieweg und Erik Löser auf jeden Fall ein Ausrufezeichen im Notizbuch von Bundestrainer Michael Carl verdient haben und blicken optimistisch in Richtung Weltmeisterschaften der U-23, die vom 17. bis 23. Oktober in Spanien ausgetragen werden.
Pech hatte Schwergewichtler Franz Richter, dem die Revange aus dem DM-Finale von Frankfurt(O.) nicht gelang. Der Markneukirchner unterlag gegen seinen Dauerrivalen Jello Krahmer noch in der ersten Runde mit 0:8 und schied aus, da auch Krahmer nur eine Runde später gegen den späteren Sieger Mantas Knystautas verlor und sich dabei verletzte, so das er im Kampf um Bronze nicht antreten konnte.
„Wir hatten hier mit Maximilian Schwabe und Nils Buschner (beide KSV Pausa), Erik Löser (RSK Gelenau) und Anton Vieweg (RV Lugau) vier sächsische Starter, die drei Medaillen geholt haben, das ist eine optimale Ausbäute, zumal Löser und Vieweg, aber auch Buschner noch sehr junge Ringer sind, die erst im Männerbereich Fuß fassen müssen, hier in Dortmund haben sich einen ordentlichen Schritt gemacht“, so Andreas Bering in einem ersten Resümee. Dabei hofft der Leipziger Stützpunkttrainer auch auf einen Leistungssprung von Franz Richter, der noch für Brandenburg gewertet wird, aber derzeit an den OSP Heidelberg wechselt, wo er zukünftig mit Eduard Popp und Jello Krahmer trainiert, aber weiter für den AV Germania Markneukirchen kämpfen wird.
Jörg Richter