Und spricht man in der Region vom Fußball, kommt man an einer Mannschaft nicht vorbei. Die Rede ist von Vogtlands erfolgreichster Frauenfußballmannschaft, die bei der SG Jößnitz beheimatet ist.
Was durch manch einen zu Beginn der 90iger Jahre noch belächelt wurde, nahm im Laufe der Zeit richtig Fahrt auf und entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte.
Unter der Leitung von Trainer Rainer Höfer entstand 1990 beim VFC Plauen eine Mannschaft, die in der Folgezeit noch von sich reden machen sollte.
Doch bei einigen damaligen Verantwortlichen beim Vogtländischen Fußballclub schien das Projekt Frauenfußball nicht auf Gegenliebe zu stoßen. Höfer und die Fußball verrückten Mädels waren oft auf sich allein gestellt und fühlten sich gegenüber dem Männerspielbetrieb zurückgesetzt. Ob Trainingszeiten oder Spielerkleidung für die Frauen- es fehlte an allem.
Die Mannschaft fasste einen Entschluss.
Was folgte war 1992 der Wechsel der Frauenmannschaft zur SG Jößnitz. Eine Liaison die auch im dreißigsten Jahr nach Eintritt in die Sportgemeinschaft noch Bestand hat und zu einer festen Größe im Verein gewachsen ist.
Federführend war der damalige Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eckert, der gemeinsam mit dem Gesamtvorstand Rainer Höfers Mannschaft mit offenen Armen empfing und jegliche Unterstützung zusicherte.
Der erste große Erfolg ließ damals nicht lange auf sich warten. In der Spielzeit 1993/94 wurde Jößnitz Bezirkspokalsieger. Im Elfmeterschießen setzten sie sich damals gegen den BSV Sachsen Zwickau durch. Später folgten Meistertitel, Pokalsiege und Aufstiege bis in die Landesliga. 2003 dann der Höhepunkt im vogtländischen Frauenfußball. Die Jößnitzerinnen gewannen den sächsischen Landespokal und qualifizierten sich für die erste Runde im DFB-Pokalwettbewerb. Was folgte war der legendäre Pokalkracher gegen den damaligen Bundesliga Serienmeister 1.FFC Frankfurt um Birgit Prinz. Zwar ging die Partie vor knapp 1000 Zuschauern im Vogtlandstadion 1:20 verloren, dennoch zählt dieses Spiel bis heute zu den größten Erfolgen in der Vereinsgeschichte. Auch ein Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern in München gehört trotz der 1:5-Niederlage zu den Höhepunkten des Vereins.
Bis 2010 kickten die Frauen in der Landesliga, ehe auf Grund fehlender Spielerinnen ein Zusammenschluss zur Spielgemeinschaft mit Auerbach folgte. Mit dem damit verbundenen Abstieg in die Bezirksliga sollte ein Neuanfang gemacht werden. Viele Spielerinnen gingen, viele kamen. 2014 löste sich die Spielgemeinschaft auf. Seitdem stellen die Jößnitzerinnen ihren eigenen Trainings- und Spielbetrieb erfolgreich auf die Beine.
So spielten sich die Randplauenerinnen erneut über die Landesklasse bis in die Landesliga und überzeugten im sächsischen Landespokal. Hier scheiteten sie letztendlich 2018 an RB Leipzig und im Folgejahr an Erzgebirge Aue, jeweils im Achtelfinale.
Trotz des erneuten Abstiegs 2019 in die Landesklasse Süd/West, der aus eigenen Ambitionen vollzogen wurde, blicken die Jößnitzerinnen als aktueller Tabellenführer optimistisch in die Zukunft und erspielen sich größten Respekt bei ihren Gegnern.
Um auch in Zukunft weiterhin erfolgreichen Fußball in Jößnitz zu spielen, sind die Frauen der Sportgemeinschaft ständig auf der Suche nach Fußball begeisterten Mädels, die ihre Leidenschaft in einem erfolgreichen Team teilen wollen.