Einen klaren 22:9-Sieg verbuchten die Ringer des AV Germania Markneukirchen in der 1. Bundesliga gegen den SV Johannis Nürnberg in der heimischen Musikhalle.
Zunächst kämpften die Franken noch gut mit, Mehmet Yüce (57 kg/FR) lag bis fünf Sekunden vor Kampfende in Führung als sein Kontrahent Alexei Blanco mit einer Zwei-Punkte Wertung die Begegnung drehte. Der türkische Gastringer des AVG schaffte mit dem Schlusspfiff von Kampfrichter Mario Schmidt (Mecklenburg-Vorpommern) den 4:4-Ausgleich, doch der Nürnberger Papiergewichtler hatte die letzte, höhere Wertung erzielt, somit wurde ihm der Sieg und damit ein Mannschaftspunkt zugesprochen.
Im Schwergewicht trat Franz Richter gegen seinen langjährigen Trainingspartner Christian John an, den er mit 5:1-Punkten bezwang. Es war ein Schwergewichtskampf, der reich an Bewegung war, Kampfrichter Schmidt musste keine einzige Passivitätsverwarnung vergeben, eine Seltenheit bei den schweren Jungs.
Das Limit bis 61 Kilo musste Markneukirchen einmal mehr unbesetzt lassen, Nürnbergs Jugendringer Julian Edel freute sich bereits an der Waage über vier Mannschaftspunkte. AVG-Halbschwergewichtler Patryk Dublinowski (98 kg) führte bis zur letzten Kampfminute, doch auch er musste kurz vor Kampfende eine knappe 2:3-Punktniederlage gegen DRB-Auswahlringer und WM-Teilnehmer Johannes Mayer quittieren, die erneut einen Mannschaftspunkt auf das Konto des SV Johannis brachte. Doch Münir Aktas (66 kg/FR) zeigte gegen Hamed Kiani sein technisches Können, mit dem Pausenpfiff hatte der Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaft 16 Punkte gesammelt, damit die nötige Punktdifferenz von 15 Zählern zum Abbruchsieg durch technische Überlegenheit zusammen. Mit dem vorzeitigen Sieg von Münir Aktas gingen beide Teams mit 6:6 Mannschaftspunkten in die Pause.
Zum Start in die zweite Hälfte des Kampfabends machte Erik Löser (86 kg/GR) einen großen Kampf gegen dem WM-Dritten von Belgrad 2022 Tamas Levai, der junge Ringer aus Gelenau, der sich gerade in Vorbereitung auf die U-23-Weltmeisterschaft befindet, unterlag dem ungarischen Spitzenringer mit 1:9 Punkten. Damit ging Nürnberg erneut mit 9:6 in Führung, doch das war es dann mit Mannschaftspunkten für die Gäste.
Marco Stoll (71 kg) musste nicht schwitzen, für ihn hatte Nürnberg keinen Gegner mitgebracht. Rasul Shapiev (80 kg) hatte nicht viel Mühe mit Adam Leifriedt, nach 104 Sekunden hatte der AVG-Ringer mit makedonischen Pass 16:0 Punkte zum Abbruchsieg gesammelt. Da wollte auch der Neuzugang vom KSV Pausa, Mokhmad Dadaev (75 kg/FR) nicht zurückstehen, der AVG-Weltergewichtler schickte Roman Leifriedt in der vierten Minute mit 0:16-Punkten geschlagen zurück in die Gästeecke.
Im letzten Kampf des Abends sorgte Serjan Simonyan (75 kg/GR) für Jubel unter den 250 Zuschauern in der Musikhalle Markneukirchen, als er noch in der ersten Kampfminute seinen Gegner Jonas Edel mit seiner Schleuder aus dem Stand auf den Rücken warf und auf beide Schultern drückte.
„Nachdem wir vor genau einer Woche ersatzgeschwächt gegen Lichtenfels unterlagen, haben wir heute mit fast voller Mannschaft den SV Johannes Nürnberg klar besiegt, der verletzungsbedingt kaum noch eine kampffähige Mannschaft auf die Matte bringt“, weiß Andre Backhaus, dass es gegen eine volle Nürnberger Mannschaft sehr schwer geworden wäre, die Punkte in Markneukirchen zu behalten. Mario Baumeister, Trainer des SV Johannis Nürnberg verwieß auf die Verletzungen der ausländischen Verstärkungen, aber auch auf Deniz Menekse, Tim Stadelmann und Andreas Walter, die den Franken schmerzlich fehlen.
Am kommenden Samstag müssen die Ringer des AVG Markneukirchen zum KSC Hösbach reisen, der am Samstag beim Spitzenkampf gegen den ASV Schorndorf mit 12:16 seine erste Saisonniederlage kassierte.
Jörg Richter