Gleich zum Saisonauftakt stand für die Erstligaringer des AVG Markneukirchen der Auswärtskampf beim Lokalkonkurrenten RSV Rotation Greiz an und die Ringer aus dem oberen Vogtland schafften es erneut, die Siegpunkte aus dem Hexenkessel an der Eissporthalle zu entführen, nachdem auch schon im Vorjahr beide Duelle gewonnen werden konnten.
„Das war eine grandiose Leistung unseres Teams und wir haben es erneut geschafft, in Greiz zu gewinnen“, stimmte der AVG-Vorsitzende Jens Berndt in den Jubel der vielen mitgereisten Fans ein.
Doch zunächst sah es nicht nach einem Sieg der Markneukirchner in Greiz aus, denn das Limit bis 61 Kilo konnte das AVG-Trainergespann Andre Backhaus und Andy Schubert nicht besetzen, damit wanderten schon an der Waage vier Mannschaftszähler auf das Greizer Konto.
Zum Auftakt des Mannschaftskampfes unterlag AVG-Neuzugang Mehmet Yüce (57 kg/FR) mit 2:6 gegen Razvan Kovacs, der im Vorjahr noch das Trikot des AVG trug.
Schwer hatte es Franz Richter (130 kg/GR), der den 8 Kilo schwereren Rumänen Alin Alexuc-Ciurariu vor der Brust hatte, der vor einer Woche noch bei den Weltmeisterschaften in Belgrad (SRB) Bronze gewonnen hatte. Richter ließ im Bodenkampf nichts zu, kassierte jedoch zwei Verwarnungen und wurde einmal aus der Kampffläche abgedrängt, Endstand nach sechsminütiger Kampfzeit 0:3, was Greiz zwei weitere Punkte zum 8:0 auf das Mannschaftskonto brachte.
Doch dann startete der AV Germania die Aufholjagd, Patryk Dublinowski (98 kg/FR) bezwang Martin Obst mit 9:0 Punkten und auch der EM-Bronzemedaillengewinner 2022 Münir Aktas (66 kg/FR) holte mit einem 11:2-Sieg drei weitere Mannschaftszähler zum 6:8-Halbzeitstand, aus Sicht des AVG.
Eine Überraschung schaffte mit Luca Dariozzi (86 kg/GR) ein weiterer Neuzugang des AVG zum Beginn der zweiten Hälfte des Mannschaftskampfes, der Italiener bezwang den Moldawier Igor Besleaga und gewann einen unerwarteten Mannschaftspunkt für die Germanen hinzu. Routinier Christian Fetzer (71 kg/GR) ließ die 1000 Greizer Fans noch einmal jubeln, er bezwang Markneukirchens Juniorenmeister Marco Stoll mit 8:2 Punkten. Doch dann rissen die drei letzten AVG-Starter den Sieg aus dem Feuer. Mit Rasul Shapiev (80 kg/FR) punktete ein weiterer Neuzugang des AVG seinen Gegner Richard Schröder mit 15:0 aus, der Mazedonier holte gleich vier Mannschaftspunkte auf das Markneukirchner Konto zur 11:10 Führung des AVG. Mokhmad Dadaev rückte aus Pausa nach Markneukirchen, er legte in einem spannenden Duell gegen das Greizer Eigengewächs Lucas Kahnt einen 5:2-Punktsieg nach und erhöhte auf 13:10 für Markneukirchen.
Den Sack zu machte Maximilian Simon (75 kg/GR), der den Greizer Neuzugang Witas Behrend – immerhin Deutscher Vizemeister bei den Männern 2022, in der zweiten Runde des Kampfes, beim Stand von 8:2 auf beide Schultern drückte. Frenetischer Jubel im Lager des AVG, das Markneukirchen Team erkämpfte sich mit einem 17:10-Sieg in der ersten Begegnung der neuen Saison und zudem im Vogtland-Derby auswärts die ersten Pluszähler auf das Konto der Ringer aus dem oberen Vogtland.
„Es war eine starke Leistung meiner Mannschaft, die den Kampf in der zweiten Hälfte des Kampfabends noch gedreht hat, die vier Punkte durch den Schultersieg von Maximilian Simon im letzten Duell haben dann natürlich den Punkteabstand deutlich vergrößert“; so AVG-Mannschaftsleiter Jörg Guttmann.
Der Vorsitzende des RSV Rotation, Thomas Fähndrich blickt über den Auftaktkampf hinaus: „Wir haben eine sehr starke Gruppe, es wird sehr schwer für uns, das Ziel heißt Klassenerhalt“.
Der Präsident des Deutschen Ringer- Bundes Jens Peter Nettekoven war mit demm Präsidium vom Tagungsort Gera nach Greiz gekommen und zeigte sich begeistert: „Diese Kulisse ist einfach super, die Stimmung großartig, es war eine Werbung für den Ringkampfsport“.
RSV-Trainer Tino Hempel: „Markneukirchen war heute einfach die stärkere mannschaft, das muss man akzeptieren, ich gratuliere dem AVG zum Sieg“.
Jörg Richter