Ich war in der ersten Runde nicht aktiv genug, habe aber gemerkt, das der Armenier müde wird, in der zweiten Runde war ich mir sicher, das Ergebnis noch ausgleichen zu können, dann der dumme Fehler, der die Niederlage bedeutete“, so die Selbsteinschätzung des deutschen Schwergewichtlers.
Sein Ärger wuchs noch, als er den Kampf des Armeniers gegen Mantas Knystaudas (LIT) im Viertelfinale beobachtete, der hauchdünn an den Litauer ging, den Richter in den letzten Vergleichen bezwingen konnte. Knystaudas damit im Halbfinale, das er gegen den 11-fachen Europameister Riza Kayaalp (TUR) verlor. Im Kampf um Bronze knickte Knystaudas gegen Oskar Marvik (NOR) um und konnte nicht weiterkämpfen, Platz fünf für den Litauer.
Besonders schlimm gestaltete sich das Finale, in dem Riza Kayaalp und Shaba Shariati (AZE) Arbeitsverweigerung betrieben. Kayaalp holte seinen insgesamt 12. Europameistertitel und ist damit alleiniger Rekordhalter, doch sah man auch das es Zeit ist, für einen Generationswechsel, mit jungen, nachdrängenden Ringern wie Vitek (HUN), Kousmanen (FIN), Krajewski (POL) und auch Richter (GER).
Für den Markneukirchner, der seit einem halben Jahr in Heidelberg lebt und am dortigen Olympiastützpunkt mit der Nationalmannschaft unter Anleitung von Bundestrainer Michael Carl trainiert, stehen im Juni die Deutschen Meisterschaften und ein Trainingslehrgang in Kasachstan an, wo dann auch die Fahrkarte zu den Weltmeisterschaften zwischen ihm und seinem nationalen Kontrahenten Jello Krahmer ausgekämpft wird. Und bei den Weltmeisterschaften wiederum geht es um die Tickets nach Paris, zu den Olympischen Spielen 2024.
jr