Einigen der vielen Helfer und Funktionäre des AV Germania Markneukirchen standen am Dienstagnachmittag Tränen in den Augen, denn der Wiederaufbau der Arena war ein unbeschreiblicher 'Husarenritt', der nun ein gutes Ende fand. Nach dem Brand vor zwei Jahren, der die nahezu neu errichtete Arena in Schutt und Asche legte, konnte am 26. September 2023 die wiederhergestellte Wettkampfarena der Ringer dem Sport übergeben werden. Der AVG-Vorsitzende Jens Berndt beschrieb die Geschichte des Objektes, angefangen mit der Einweihung des Schützenhauses am 20. September 1863, über den Abriss des Volkshauses und dem Bau der Trainings- und Wettkampfarena, die kurz vor der Fertigstellung vor zwei Jahren dem Feuer zum Opfer fiel. Er dankte der Feuerwehr, die den Totalschaden verhinderte, den Baufirmen und den Vereinsmitgliedern, die in unzähligen Arbeitsstunden anpackten.
Unmittelbar vor dem ersten Bundesliga-Heimkampf am Samstagabend gegen den SC Kleinostheim hatten es viele fleißige Hände geschafft, die ‚Schrott-Stark-Arena‘ erstrahlt in neuem Glanz. Selbst Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer ließ es sich nicht nehmen, der Einladung des AV Germania Markneukirchen zu folgen, nachdem er sich persönlich für den Wiederaufbau starkgemacht hatte. „Ich bin gerne nach Markneukirchen gekommen, es ist schon zu sehen, dass etwas fertig wird, was sich so viele Menschen gewünscht- wofür sie gekämpft- und gearbeitet haben“, zeigte sich Kretschmer beeindruckt von der Geschichte, der Tradition und den Erfolgen des Vereins mit seiner Nachwuchsarbeit und der Bundesligamannschaft. „… das ist schon einmal eine Nummer“, so der sächsische Ministerpräsident. „Mich hat beeindruckt, wie tief sie hier in der Region verwurzelt sind, das sieht man auch an den zahlreichen Sponsoren, die alle mit dazu beigetragen haben, dass wir heute die Wiedereröffnung feiern können“, so Kretschmer weiter.
Doch er ging auch auf die Fördermittel ein, die für den Neubau geflossen sind: „… für einen solchen Katastrophenfall gibt es keine Fördermittel, doch wir machen diese Gesetzte und Richtlinien nicht zum Selbstzweck, sondern dafür, Dinge zu lösen, die aus Sicht der Bevölkerung nötig sind. Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“.
Kretschmer unterstrich auch diesen Willen auf politischer Ebene und benannte den ehemaligen Bürgermeister Andreas Rubner, sowie seinen Nachfolger Toni Meinel, nicht zuletzt auch Landrat Thomas Hennig als wichtige Fürsprecher, für den Wiederaufbau. „Merkt euch das für die Zukunft, wir können viele Dinge schaffen, wenn wir zusammenhalten“, so Kretschmer mit Blick auf zukünftige Projekte und schloss mit dem Satz, der für großen Applaus sorgte: „Ich bin immer gerne hier im Vogtland, weil die Leute hier nicht quatschen, sondern anpacken“!
Auch Landrat Thomas Hennig und Markneukirchens Bürgermeister Toni Meinel lobten den Zusammenhalt und Ehrgeiz, die Arena wieder aufzubauen. Landrat Thomas Hennig, bei den meisten Heimkämpfen der Ringer selbst dabei, ging gar einen Schritt weiter und unterschrieb einen Mitgliedsantrag beim AV Germania, während die Erlbacher Fußballer ihrem 10.000 €-Scheck aus dem Benefizspiel noch einmal 3333 € aus dem Erlös dazupackten. Die Präsidentin des Ringer- Verbandes Sachsen, Christine Menzel verlegte ihre Geburtstagsfeier spontan von Leipzig nach Markneukirchen, um bei der Eröffnung dabei zu sein.
Bei der Führung durch das fertiggestellte Gebäude zeigte sich Sachsens Ministerpräsident beim Stopp in der Trainingshalle begeistert, wo die Nachwuchstalente in der Trainingshalle ihr Können zeigten.
„Es war eine schöne- und würdige Eröffnungsfeier“, zeigte sich der AVG-Vorsitzende Jens Berndt erfreut vom Zuspruch der vielen anwesenden Sponsoren, Freunden und Förderern des Vereins aus Sport, Politik und Wirtschaft. Am Freitag werden die Räume ab 15 Uhr zum ‚Tag der offenen Tür‘ für alle Interessenten geöffnet, am Samstagabend muss die Arena beim ersten Bundesligaheimkampf gegen den SC Kleinostheim ab 19:30 Uhr den ersten ‚Härtetest bestehen.
Jörg Richter