Eine Woche vor dem Vogtland-Derby der WKG Markneukirchen/Gelenau gegen des RSV Rotation Greiz, kehrte die Mannschaft aus dem Oberen Vogtland zurück in die Erfolgsspur. Die WKG Markneukirchen/Gelenau gewann den Auswärtskampf bei der RKG Reilingen/Hockenheim mit 18:11.
Ein Spaziergang auf dem Hockenheim-Ring wurde es, für die Schützlinge des Trainergespanns Andre Backhaus und Andy Schubert allerdings nicht, denn gleich das erste Duell verlor WKG-Neuzugang Magomed Abidinov vor 250 Zuschauern gegen den Moldawier Igor Chichioi mit 2:6 Punkten. Nach seiner Niederlage von Nürnberg wollte sich Agil Musaev nun rehabilitieren, was ihm gegen Ludwig Weiß auch gelang. Nach nur einer Minute Kampfzeit hatte der ins Schwergewicht gerückte Aserbaidschaner 16:0 Punkte gesammelt, die zum Abbruchsieg durch technische Überlegenheit führen.
Dustin Scherf (66 kg/GR) legte für die WKG Markneukirchen/Gelenau gleich nach, gegen Daniel Ufelmann hatte der aus Leipzig stammende Routinier kurz vor Ende der sechsminütigen Kampfzeit 15:0 Punkte zusammen und wurde damit von Kampfrichterin Franziska Stadtmüller zum vorzeitigen Sieger erklärt.
„Zu diesem Zeitpunkt war es ein sehr wichtiger Sieg für unser Team“, so Trainer Andre Backhaus.
Einen starken Kontrahenten hatte Patryk Dublinowski im Halbschwergewicht (98 kg/FR) mit dem Georgier Zvlad Metrevelli vor der Brust. Dublinowski löste die Aufgabe mit 6:0 dennoch souverän und zeigte wie wichtig er für das WKG-Team ist, zudem er nicht das Ausländerkontingent belastet, da er im Besitz eines deutschen Passes ist.
Im letzten Kampf vor der Pause stand Serdar Durmus (71 kg) im ungewohnten Freistil gegen den international erfahrenen Moldawier Sergiu Lupasco auf verlorenem Posten, nach 3:42 Minuten wurde der Berliner im Team der WKG Markneukirchen/Gelenau auf beide Schultern gedrückt. Damit stand es zur Pause 10:6 aus Sicht der Gäste aus dem Vogtland und Erzgebirge.

Für die Gastgeber aufholen sollte zum Start in die zweite Hälfte des Kampfabends der Olympiadritte von Tokio 2021, Denis Kudla (86 kg/GR). Doch Luca Dariozzi lieferte dem einstigen Aushängeschild des Deutschen Ringer-Bundes, der 2021 seine internationale Laufbahn gemeinsam mit Frank Stäbler Eduard Popp und Olympiasiegerin Aline Rotter-Focken beendet hatte, einen großen Kampf und gab beim 2:8 nur zwei Mannschaftspunkte an Kudla ab. An Marco Stoll (75 kg/GR) war es nun, den knappen Vorsprung der WKG Markneukirchen/Gelenau wieder etwas auszubauen. Gegen Dario Schmidthuber schaffte Stoll einen klaren 9:1-Erfolg, der drei Mannschaftspunkte zum 13:8 brachte.

Ein rein Berliner Duell gab es im Limit bis 80 Kilo im freien Ringkampf, wo sich RKG-Neuzugang Richard Schröder und Markneukirchens Ansgar Reinke gegenüberstanden. Reinke, der das zweite Jahr für Markneukirchen in der Bundesliga kämpft, setzte seine Erfolgskette fort, gewann gegen die berlin-interne Meisterschaft mit 2:1 Punkten und bleibt damit in seinem 4. Zweitligaduell unbesiegt.
Dennis Aleksandryuk (75 kg/FR) wehrte sich gegen den Rumänen Maxim Fricatel tapfer und ließ nur eine 0:10-Niederlage zu. Die RKG Reilingen/Hockenheim kam den drei Mannschaftspunkten von Fricatel noch einmal bis auf 11:14 heran. Doch Aigazi Minatulaev (80 kg/GR) ließ die Hoffnungen der Gastgeber vor immerhin 250 Zuschauern schnell platzen, nach 1:40 Minuten drückte der WKG-Neuzugang, seinen Gegner Stiven Brandy Schäfer auf beide Schultern.

„Es war ein Mannschaftserfolg, an dem jeder seinen Anteil hatte, also auch jene, die ihre Niederlagen im Rahmen gehalten haben“, war WKG-Trainer Andre Backhaus mit der Mannschaftsleistung zufrieden, aus der Dustin Scherf mit seinem klaren Sieg noch hervorstach. Der Sieg war vor allem mit Blick auf das Vogtland-Derby wichtig, das am kommenden Samstagabend in der heimischen Schrott-Stark-Arena gegen den RSV Rotation Greiz steigt, der noch ungeschlagen an der Tabellenspitze thront.

Text: Jörg Richter
Bild: Jörg Hirsch