Der SV Merkur Oelsnitz gratuliert seinem Ex-Trainer André Köhler recht herzlich zum 60. Geburtstag und wünscht ihm alles Gute, vor allem aber Gesundheit. Der ehemalige Profi, der über die Stationen Dynamo Klingenthal, Vorwärts Erfurt, Chemie Böhlen, Wismut Aue, Eintracht Frankfurt und Fortuna Köln Mitte der neunziger Jahre wieder in seine vogtländische Heimat zurückkehrte, begann zunächst als Spieler in der zweiten Mannschaft bei Merkur Oelsnitz. 1999 übernahm der inzwischen in Arnoldsgrün wohnhafte Köhler, das Traineramt der ersten Mannschaft und prägte in den folgenden sieben Jahre eine neue Ära. Höhepunkt war der Bezirkspokalsieg 2004 im eigenen Stadion gegen den eine Klasse höher spielenden Zschopauer FC. Er legte Wert auf Disziplin und hartes Training und übertrug auch die ihm liebgewonnene Kölner Lebensweise auf die Mannschaft. Geselligkeit war genauso wichtig und zum Feiern gab es reichlich Gelegenheiten. 2006 zog sich der inzwischen als Fahrlehrer arbeitende Köhler aus beruflichen Gründen zurück vom Fußball und übernahm später für zwei Jahre das Traineramt beim ATSV Münchberg. Fünf Jahre nach seiner ersten Amtszeit war seine Rückkehr nach Oelsnitz nicht weniger spektakulär. Nach der Insolvenz und Rücktritt von Vorstand, Hauptsponsor und Trainerteam stand der Verein kurz vor dem Aus. Dabei hatte der SV Merkur nur ein halbes Jahr davor mit dem Aufstieg in die Landesliga seinen größten Erfolg gefeiert. Da aber auch über die halbe Mannschaft das sinkende Schiff verließ, ging es nur noch ums Überleben. In einer dringend einberufenen Mitgliederversammlung setzte sich die Oelsnitzer Notarin Brigitte Hirsch mit dem neu gebildeten Vorstand als Präsidentin den Hut auf. Als Köhler aufstand und sich zu Wort meldete gab es Beifall. „Ich werde helfen und die Mannschaft bis Saisonende trainieren“, waren seine Worte. Der Abstieg war unvermeidlich. Ein Jahr später in der Bezirksliga, Oelsnitz war mit sechs Punkten zur Winterpause abgeschlagenes Schlusslicht, drohte gar der Durchmarsch in den Kreisfußball. Doch nach einer harten Vorbereitung und sensationellen Rückrunde gelang am vorletzten Spieltag bei einem Heimspiel der Klassenerhalt. Wer dabei war, hat mit Sicherheit auch diese Feier anschließend nicht vergessen. Doch der Coach wirkte ausgebrannt und erklärte etwas überraschend seinen Rücktritt im Sommer 2013. Nach einer Auszeit trainierte er noch den FC Trogen in Oberfranken, zog sich danach komplett zurück vom Fußball und ließ sich leider kaum noch im Elstertalstadion sehen. Nur vor wenigen Monaten stand André Köhler beim grandiosen Abschiedsspiel für Merkur Legende Robert Hofmann noch einmal an der Seitenlinie für das Team „Hofe“. (stwi)
#sogehtsächsisch