Drei Punkte in der Oelsnitzer Festung

Zum zweiten Heimspiel erwarteten die Sperken die Bundesligareserve der L.E. Volleys aus Leipzig.
Mit allem angereist, was der Kader hergibt, beeindruckten die jungen Nachwuchstalente bereits bei
der Feldgewöhnung durch harte und präzise Angriffe, eine sehr solide Technik und hervorragende
Athletik. Durch die Abwesenheit von Sascha Singer, dieser befand sich zur Deutschen
Seniorenmeisterschaft, startete Trainer Alexander Krug mit Ben Becher und Stephen Sehr auf den
Außenpositionen. Fabian Schubert, der nach dem Dienstagstraining noch einen leicht lädierten
Knöchel auskurieren musste, schaute ebenfalls von der Ersatzbank zu, wie die Mittelblockerkollegen
Julian Schubert und Niclas Meinhold am Netz agierten. Im Zuspiel schenkte Krug seinem langjährigen
Kapitän und späteren MVP das Vertrauen und schickte Masur auf der Diagonalposition in die Partie.
Im ersten Abschnitt musste man bis zur Satzmitte einem kleinen Rückstand hinterher laufen. Leipzig
spielte druckvoll und agierte sicher in ihren Ballaktionen. Die Teppichstädter dagegen hatten im
Angriff noch einige Probleme und konnten ein ums andere Mal aus einer stabilen Annahme keine
Punkte auf die Tafel bringen. Zum Satzende hin entwickelte sich dann ein offener Schlagabtausch.
Beide Mannschaften schenkten sich nichts, es wurde gekämpft und nach jedem Punkt die Emotionen
der Zuschauer aufgesaugt. Leider war es am Ende wieder ein leichter, vermeidbarer individueller
Fehler, der die Oelsnitzer Volleyballer um den Satzgewinn brachte.

Im zweiten Satz konnten die Teppichstädter von Beginn an mehr Druck auf die junge Garde aus
Leipzig ausüben. Vor allem im Aufschlag konnte man die Aggressivität steigern und einige direkte
Punkte erzielen. Auch der Block stand jetzt noch ein Stück sicherer als im ersten Satz und so konnte
man sich zur Satzmitte einen deutlichen Vorsprung erarbeiten. Die Eigenfehlerquote der Leipziger
wurde immer höher und man konnte förmlich spüren, wie beeindruckt die unerfahrenen Gäste von
der Stimmung und dem Oelsnitzer Publikum waren.

Satz zwei verlief wie der Satz davor. Druckvolle Aufschläge der Sperken, gepaart mit einer hohen
Eigenfehlerquote der Leipziger. Durch eine sehr stabile Annahme, in der auch Libero Sascha Claus
sich nach Startschwierigkeiten in die Partie kämpfte, konnten Neuber und Krug die Bälle gut verteilen
und ihre Angreifer in Szene setzen. Auch wenn der Angriff das schwächste Element der Oelsnitzer
war, konnte man immer wieder punkten und so nach und nach einen großen Vorsprung und
letztendlich einen 25:15 Satzerfolg erarbeiten.

Im vierten Satz merkte man dann, dass der berühmte Oelsnitzer Schlendrian wieder eingekehrt war.
Durch unnötig viele Fehler spielte man den Gegner selbst wieder stark und brachte sie in die Partie
zurück. Vor allem einfache Aufschlagfehler und unnötige Fehler im Zuspiel und Angriff sorgten dafür,
dass bei Trainer Krug wohl das ein oder andere graue Haar mehr am Abend dazu gekommen ist. Am
Ende bewies die Mannschaft Moral und Kampfgeist und konnte in einem wahnsinnig spannenden
Satzfinale durch ein Ass im Aufschlag von Ben Becher den Sack mit 27:25 zu machen und das Spiel so
3:1 gewinnen, nachdem man vorher zwei Satzbälle der Leipziger abwehren konnte. Der Ausgang des
Spiels hat gezeigt, dass die Mannschaft die Moral und den Willen hat, solche Spiele gewinnen zu
können und zu wollen. Allerdings hat man auch, gerade im Angriff, vermehrt die Schwachstellen des
Oelsnitzer Spiels aufgezeigt bekommen, an denen man im Training weiter arbeiten muss.