Die Handballer des HC Einheit Plauen müssen am Samstagnachmittag gegen die zweite Mannschaft des EHV Aue gewinnen, um noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt in der Mitteldeutschen Oberliga zu haben. Schon einmal konnten die Vogtländer trotz ungünstiger Voraussetzungen gegen die Erzgebirger doppelt Punkten.
Von Florian Wißgott
Als am 7. November 2021 die Handballer des HC Einheit Plauen bei der zweiten Mannschaft des EHV Aue gastierten, da hätte der optische Gegensatz vor dem Anpfiff der Partie nicht größer sein können: Auf der einen Seite standen dem Trainer der Bergstädter insgesamt 16 Spieler zur Verfügung, während der Übungsleiter der Rot-Weißen mit lediglich elf Akteuren anreisen konnte, die zudem nicht alle zu einhundert Prozent einsatzfähig waren. Dazu kam, dass die Spitzenstädter nach gut drei Minuten mit 0:2 sowie nach gut elf Zeigerumdrehungen 4:6 zurücklagen und dennoch verdient mit 28:24 das fremde Parkett jubelnd verlassen konnten. Sieg entscheidend war damals eine „richtig gute Abwehrarbeit mit den Torhütern, die in der wichtigen Phase sehr stark waren sowie über die gesamte Begegnung immer dann gehalten haben, wenn wir sie gebraucht hatten und die daraus entstandenen Konter samt einer guten Trefferquote“, erinnert sich Einheit-Trainer Jan Richter: „Jeder Spieler hatte für jeden gekämpft und trotz der widrigen Verhältnisse – am Ende der Partie hatten wir gleichzeitig sechs Ausfälle – hatte die Mannschaft einfach das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“. Genau so wollen die Füchse am Samstagnachmittag ab 16 Uhr in der heimischen Einheit-Arena vor ihren treuen Fans wieder auftreten und den Traum vom Verbleib in der vierten Liga neues Leben einhauchen. „Ich hoffe, dass die Spieler im Hinterkopf haben, dass sie diesen Gegner schon einmal besiegt haben und wir uns erneut die zwei Punkte aus der Partie erkämpfen“, so der Übungsleiter: „Die Mannschaft hatte auch in der letzten Begegnung gute Ansätze aufs Parkett gebracht und deshalb glaube ich, dass wir Aue schlagen können“. Dafür müssen die Plauener das Positive in ihren Aktionen mitnehmen, schnell spielen sowie ihre Abschlussmöglichkeiten mit einer guten Wurfquote effizient nutzen. Dass diese beispielsweise im letzten Aufeinandertreffen gegen den HC Aschersleben so schwach war, ist wahrscheinlich Kopfsache, mutmaßt Richter: „Ich glaube, dass das eine mentale Schwäche ist, denn genügend Qualität steckt in der Mannschaft“. Damit diese wieder gezeigt wird, „brauchen die Spieler endlich ein Erfolgserlebnis, um den Bock umzustoßen“, weiß der Einheit-Trainer: „Wir müssen den Erfolg mit guten und gelungenen Aktionen erzwingen“. Dies gelingt, wenn die Vogtländer an die Leistung in den Trainingseinheiten anknüpfen, denn „wir müssen als Mannschaft einfach wieder besser agieren, auf den Punkt spielen und wenn uns das gelingt, dann werden wir auch weniger individuelle Fehler machen, die uns zum Beispiel gegen die Alligatoren um den Erfolg gebracht hatten, da der Gegner so leichte Tore erzielen konnte“, fordert Jan Richter: „Wir haben auch immer wieder gezeigt, dass wir es besser können, aber wir schaffen es leider nicht über die gesamten 60 Minuten, diese Leistung abzurufen“. Dazu beitragen können die Zuschauer, die ihre Füchse anfeuern und nicht nur in guten, sondern auch in der aktuell schlechten Zeit zu ihrer Einheit stehen, hofft Richter: „Wir brauchen die lautstarke Unterstützung von den Rängen, um diesen Negativlauf endlich zu stoppen“. Auch wenn die Spitzenstädter nach der bitteren 26:31-Niederlage zum Auftakt der Abstiegsrunde resigniert waren, so „sind wir weiterhin davon überzeugt, den Klassenerhalt zu schaffen“, versichert der Übungsleiter: „Wir wollen die nächsten fünf Partien gewinnen und ich bin der Meinung, dass wir dann auch in der kommenden Saison in der Mitteldeutschen Oberliga auf Punktejagd gehen werden“. Doch erst einmal müssen „wir auf uns und nicht den Gegner schauen, weshalb wir unter der Woche explizit an unseren Fehlern gearbeitet haben“, berichtet Jan Richter: „Wir müssen im Angriff die Tore machen, sonst werden wir wieder Probleme haben“. Um das zu erreichen, sollen die Erzgebirger mit schnellen Offensivspiel unter Druck gesetzt und so zu Fehlern gezwungen werden, „für das wir uns dann mit einem Tor belohnen wollen“, sagt der Einheit-Trainer: „Wir arbeiten in jeder Übungseinheit daran, dass die Abläufe besser werden, dass die Spieler genau wissen, wie sie in bestimmten Situationen zu agieren haben, wie sie besser zum Abschluss kommen können und wie sie besser ihre Wurfmöglichkeiten nutzen können, damit sie vor allem weniger freie Würfe verwerfen“. (flow)